Wenn die Erdölströme versiegen, sollen die Touristen strömen. Schon heute sind die Vereinigten Arabischen Emirate ein attraktives Reiseziel. Top: der Jumeirah Beach Club in Dubai.
Sechs Stunden - und man ist in einer anderen Welt. So lange dauert der Flug aus dem winterlich-kalten Düsseldorf ins sommerlich-warme Dubai. Eines von sieben Emiraten, die sich zu den Vereinigten Arabischen Emiraten zusammengeschlossen haben. Erdöl und Erdgas sind die Bodenschätze, die die Emirate - von Katar bis Abu Dhabi - reich machten. Aber wenn die Quellen irgendwann versiegen, soll der Tourismus die Dollars bringen. Daran arbeitet man eifrig. Und die Voraussetzungen, dass es auch gelingt, sind exzellent: Rund ums Jahr scheint die Sonne über dem Arabischen Golf, locken herrliche Sandstrände und die geheimnisvolle Welt des Orients. Zum Besten zählt der verschwenderische Luxus. Er fasziniert Gäste aus aller Welt. Wie im Jumeirah Beach Club, einem Fünf-Sterne-Hotel der Kette Jumeirah International, das ein ideales Terrain für Tennisspieler ist.
Service wird Groß geschrieben. Das fängt schon beim Fuhrpark an: Dunkelgrüne Cadillacs holen die Kundschaft am Flughafen ab und sorgen für einen stressfreien Transfer zum Hotel. Während des Aufenthaltes wird der Gast umsorgt, als fühle sich der Geist aus Aladins Wunderlampe persönlich für sein Wohlergehen verantwortlich. Die prallgefüllte Schale mit küstlichem Obst, die neben dem nie verblühenden, lachsfarbenden Rosenstrauß auf dem dunklen Couchtisch steht, wird genauso wenig leer wie die opulenten Büffets, die morgens zwischen 7 und 11 Uhr zum Frühstück im "Sails"-Restaurant serviert werden. Beherrschung tut Not: Denn Tennis ist angesagt. Aber ohne vollen Bauch, bitte...
Christine Blödtner-Piske
Das Badrutt's Palace Hotel in St. Moritz verbindet Tradition und Neuzeit. Auch im Tennis: Keine verstaubten Tenniskonventionen, sondern Spaß und modernes Training stehen für die Gäste der PBI-Tennisschule auf dem Programm.
7 Uhr 15.Leise erklingen Kuhglocken in der Ferne. Der Himmel ist strahlend blau. Es verspricht ein herrlicher Tag zu werden in St. Moritz. Langsam schleicht die Sonne hinter den Bergen hervor. Ein Fischerboot gleitet im Dunst fast unsichtbar durch die spiegelglatte Oberfläche des St. Moritzer Sees. Eric Gottschalk, Direktor der Tennisschule Peter Burwash International (PBI) im Fünf-Sterne-Hotel Badrutt's Palace, betritt den Tennisplatz. Sorgfältig wischt er den Tau von den Bänken, spannt einen Sonnenschirm auf und stellt Getränke für seine Schützlinge bereit.
Diese schlummern noch in einem der Zimmer des Palace oder genießen mit herrlichem Blick auf See und Berge das umfangreiche Frühstücksbuffet. Um Viertel vor acht sind dann alle bereit. "Was möchten Sie trainieren", fragt Gottschalk seinen ersten Gast. "Ich kann mich nicht zwischen beid- oder einhändiger Rückhand entscheiden." Gottschalk dirigiert seinen Schüler Richtung Grundlinie. "Nehmen Sie immer den Schlag, bei dem Sie sich am sichersten fühlen", sagt der aus Hamburg stammende Trainer und spielt dem Gast einige Bälle zu. "Warum gehen Ihre Bälle so oft ins Netz", fragt er nach einer Weile höflich. Ein Schulterzucken ist die Antwort: "Das werden Sie mir gleich sagen, oder?" Doch Gottschalk verneint. Denn bei PBI wird nicht gesagt, wie eine Bewegung auszusehen hat, sondern der Schüler soll sich die richtige Bewegung erarbeiten - allerdings mit Hilfestellungen...
Christine Blödtner-Piske