Die Liebe siegt

„Vom Geist der Weihnacht“

Nur ein einsamer Schneemann mit Karotte als Nase steht auf der Bühne, als der Kölner Volksschauspieler Peter Millowitsch vor das Publikum im Musical Dome tritt. Er verkörpert den Geist von Charles Dickens. Dieser sucht das Weihnachtslicht. Währenddessen zeigt er sich in einem poetisch-komischen Prolog ganz begeistert darüber, was die Menschen in der heutigen Zeit aus seiner 159 Jahre alten Geschichte "A Christmas Carol" (Weihnachtslied) gemacht haben: Das Musical "Vom Geist der Weihnacht". Eigens für diesen originellen Anfang wurde der Song "Wir sind alle Engel" komponiert. Als Gedicht vorgetragen, stimmt es auf das Kommende ein.

Der geizige und hartherzige Ebenezer Scrooge (Tom Zahner), für den Weihnachten nicht mehr als "Rattendreck" ist, soll vom Geist seines verstorbenen Geschäftpartners Marley (Peter Trautwein) und von einem geheimnisvollen Engel (Sanni Luis) dazu gebracht werden, sein Leben zu ändern. Scrooge geht mit dem Engel und Marley auf eine Zeitreise. Doch bis er lernt, dass seine Habgier seine Mitmenschen Not und Elend brachte, ist es ein weiter Weg. Am Ende ist der geldgierige Geizhals geläutert, die Liebe hat gesiegt. Und zum ersten Mal in seinem Leben feiert er von ganzen Herzen Weihnachten.

Auf einem riesigen Bilderrahmen im Hintergrund der Bühne werden diese Stationen der Zeitreise projiziert. Davor steht mal ein Marktstand, ein Bett, ein Tresor oder eine üppig gedeckte Festtagstafel auf dem Straßenpflaster. Ab und zu fliegt das goldene Engel-Flugmobil Marke Jules Verne heran. Mit diesem spärlichen Bühnenbild schafft es Regisseur Dr. Jürgen Schwalbe, die einzelnen Charaktere stark in den Vordergrund zu rücken. Diese überzeugen im Gegenzug mit witzigen Dialogen und herrlich gesungenen Liedern. Leicht zu verstehen, haben einige dieser Songs fast schon Ohrwurm-Charakter, …
    

Christine Blödtner-Piske


Das Pferde-Musical »Der Zauberwald«

Träumen erlaubt   

Mystik, Magie und Fantasie dazu noch 70 edle Hengste - das ist das Pferde-Musical „Der Zauberwald“. Präsentiert wird das Stück „Goa“. Wir haben hinter die Kulissen geschaut.

Pferde-Musical? Pferde können doch nicht singen. Dennoch, es ist ein Musical mit Pferden als Hauptdarsteller. Damit unterscheidet es sich vom klassischen Musical, zumal es in einem großen, weißen Zirkuszelt aufgeführt wird. Anfangs in der Musical-Szene belächelt, ist es bereits seit sechs Jahren erfolgreich auf Tournee - erst mit „Zauberwald Teil eins“ und nun mit „Goa“. Und immer wieder aufs Neue muss die Frage beantwortet werden: Was ist "Der Zauberwald", in dem keine Bäume wachsen, eigentlich?

„Es ist sehr schwer zu erklären, was wir machen“, bestätigt der Manager des Musicals Dr. Martin Wentker und sagt, „es gab schon viele Erklärungsversuche.“ Alle trafen auch irgendwie zu. Denn das Musical ist eine Mischung aus Musik, Gesang, Tanz, Magie und Artistik. Das alles wird gepaart mit Pferden, die genauso Lektionen aus der Hohen Dressur zeigen wie einen wilden Kosaken-Galopp. Dazu gibt es noch eine gute Portion Humor. „Man muss es einfach gesehen haben, um zu verstehen, wo der Reiz liegt“, sagt Wentker, der selbst immer wieder verzückt aus seiner Show kommt.

Kein Wunder, geht es doch um Träume und Fantasie. Der Herrscher des Reichs der Finternis, Goa, will zusammen mit der Höllenfürstin …
            
    

Christine Blödtner-Piske