Prävention und Regeneration

Nordic Walking - eine gute Ergänzung

    
Als Sommertrainingsmethode für finnische Spitzenathleten vor sieben Jahren entwickelt, hat Nordic Walking auch für Tennisspieler einige interessante Aspekte zu bieten. Insbesondere für Freizeitspieler im mittleren und höheren Lebensalter ist es eine ideale Ergänzung zum üblichen Tennistraining. Für Turnierspieler jedoch ist Nordic Walking eher nach Sportunfällen als Rehamaßnahme interessant.

Mittlerweile gehören Prävention und Regeneration genauso zum Tennistraining wie die Saiten zum Tennisschläger. Dennoch werden immer wieder akute und chronische Verletzungen sowie Überbelastungssyndrome bis hin zur vollständigen körperlichen Überforderung diagnostiziert. Und auch wenn Tennistrainern klar ist, dass sie dem Spieler ausreichende Regenerationsphasen bieten und Belastungsreize mit anderen Sportarten variieren müssen, passiert es immer wieder: Überbelastung, Verletzung, längere Trainingspause, kein Tennis spielen oder sogar auch die Aufgabe des weißen Sportes. Um es erst gar nicht soweit kommen zu lassen und um jegliche Art von Schäden zu vermeiden, kann als eine Möglichkeit von vielen beispielsweise die Trendsportart Nordic Walking eingesetzt werden.

Beanspruchung der Gesamtkörpermuskulatur

Ursprünglich stammt Nordic Walking aus Finnland und wurde vor sieben Jahren dort als Sommertrainingsmethode für die Wintersportathleten konzipiert. Nicht ohne Grund: "Man hat ungefähr 660 Muskeln im Körper und beim Nordic Walking werden je nach Technik und wie groß oder klein man die Schritte macht, bis zu 90 Prozent der Gesamtkörpermuskulatur bewegt", erklärt Irmgard Förster, eine von elf Master-Trainerinnen für Nordic Walking in Deutschland. "Und man kann mit Nordic Walking bis in den Bereich des Maximalpulses, aber auch bei 60 Prozent dieses Pulses und regenerativ trainieren." Wissenschaftlich erwiesen ist die Tatsache, dass bei gleichem Tempo aufgrund der umfangreicheren Muskelbewegungen der Energieumsatz und die Herzfrequenz beim Nordic Walking höher liegen als beim Walken ohne Stöcke. Das gleiche gilt für die maximale Sauerstoffaufnahme. Entsprechend höher ist damit auch der Kalorienverbrauch. So lässt sich generell sagen, dass Nordic Walking gut für ein präventives Gesundheitstraining geeignet ist. Das wurde in einer Studie des Krankenhauses für Sportverletzte Lüdenscheid-Hellersen mit 20 Probanden belegt.

Gelenkentlastung

Das bestätigt auch Irmgard Förster aus ihrer Trainingserfahrung heraus. So lässt sich ihrer Meinung nach das Nordic Walking durchaus als Prävention von Überbelastungsschäden einsetzen. Schließlich werden bei dieser Sportart spezielle Stöcke verwendet, die unter dem Körperschwerpunkt aufgesetzt werden, wenn das gegenüberliegende Bein auftritt, und die anschließend nach hinten durchgezogen werden, wenn das andere Bein nach vorne schwingt. Das heißt: Gelenkentlastung bei aktivem Muskeleinsatz. "Dadurch, dass außerdem die Oberkörpermuskulatur vermehrt eingesetzt wird, lassen sich neben der Schulter- und Armmuskulatur auch die Brustmuskeln und die seitliche Rückenpartie kräftigen", sagt Irmgard Förster und deutet darauf hin, dass gerade Freizeit- und Seniorenspieler so den oberen Körperbereich kräftigen können, ohne Hanteln zu stemmen.

Dadurch, dass man mit den Stöcken geht beziehungsweise läuft, entlastet man Knie-, Hüft- sowie die Wirbelgelenke. Während des Laufens werden beim Aufsetzen des Fußes ungefähr das 3,5- bis fünffache des Körpergewichtes absorbiert. "Beim Walking ist es das 1,8-fache und beim Nordic Walking ist es ungefähr eins zu eins", sagt die Master-Trainerin aus Bensberg. Auch das spricht für Nordic Walking. Wer sowohl seine Grundlagen- als auch Schnelligkeitsausdauer mal etwas anders trainieren möchte, kann auch hier diesen nordischen Trendsport einsetzen. Denn mit Hilfe der Stöcke lässt sich gelenkschonend sowohl aerob als auch anaerob trainieren, das hängt nur von der Belastungssteuerung ab. ...

           
Christine Blödtner-Piske
   


Internationaler Tennisnachwuchs

Tenniskids im Visier der Experten

Die Trainer sind sich einig: Der GEW Tennis-Jüngsten-Cup ist eines der bestbesetzten Jugendturniere in Europa. Daher ist es für sie wichtig, mit ihren Schützlingen daran teilzunehmen. Schließlich können sie hier ihre Spieler mit Spielern anderer Nationen vergleichen - in Bezug auf Spielstärke, technisches Niveau und Verbandsförderung.

Guter Schlag. Weiter so", raunt der dunkelhaarige, braun gebrannte Mann mit der Schirmmütze gerade so laut, dass nur der Junge auf dem Tennisplatz es hört. Dabei macht er eine versteckte Handbewegung. Sein Schützling schaut noch mal kurz zu ihm, nickt unmerklich, spielt weiter. Der Mann kramt in seiner braunen Sporttasche, nimmt eine Videokamera heraus und filmt den Jungen. Vorhand, Rückhand, Aufschlag. Wer die Zwei sind? Robert Seguso, ehemaliger Weltklasse-Doppelspieler, und sein Sohn. "Holden spielt das erste Mal auf Asche, da braucht er von mir, seinem Coach, Unterstützung. Außerdem sind wir das erste Mal in Europa und beim GEW Tennis-Jüngsten-Cup."

Traditionsturnier

Diesen gibt es allerdings schon seit 25 Jahren. Es ist ein Nachwuchsturnier der Tennis-Europe-Serie in der Gruppe eins für die unter 14-Jährigen und gespielt wird eine Woche lang um den Hanne-Nüsslein-Pokal. Das allerdings erst seit zwei Jahren, seitdem das Turnier vom THC Brühl auf die Anlage des KTHC Stadion Rot-Weiss Köln kam. "Unser Sponsor, der uns 23 Jahre lang treu unterstützte, sprang ab. Wir hatten keine Möglichkeit, die 100.000 Euro Turnierkosten aufzutreiben. Wir wollten aufgeben", erzählt Turnierdirektor Björn Körner. Doch wie es der Zufall wollte, plante der KTHC zur gleichen Zeit mit der hauseigenen Hanne-Nüsslein-Stiftung, wieder bei der Förderung des Tennisnachwuchses einzusteigen....
        
    
Christine Blödtner-Piske